Die Frage hören wir gerade zur aktuellen Zeit recht häufig. Die Fragen reichen von:
„Wieso macht ihr das?“ oder „Ist nicht eine Ferienwohnung vorteilhafter?“ bis „Cool, wir wollen das auch mal machen, aber wie stellen wir das an?“
Im Campingkinder Podcast haben ich mich kürzlich mit Eva und Inke über genau diese Themen unterhalten und hätte wahrscheinlich noch ewig weiter erzählen können. Hier findet ihr die Folge >>> Wintercamping mit Kindern <<<
Wo liegt eigentlich die Faszination WinterCamping für uns? Warum machen wir das jedes Jahr aufs Neue?
Bei mir kommt die Faszination definitiv aus meiner Kindheit. Seit ich denken kann, habe ich die Tage meiner WinterFerien beim WinterCamping in den Bergen verbracht. Wir haben besinnliche Weihnachten auf dem Campingplatz erlebt, Schneemänner gebaut. Der Glanz der ganzen funkelnden Weihnachtsbeleuchtung hat auch unsere Kinderaugen zum strahlen gebracht. Die Gemeinschaft auf dem Platz damals war wie eine große Familie. Der Weg zum Waschhaus führte uns mindestens an einem mit Gummibärchen Paketen geschmückten Tannenbaum vorbei und jedes Mal durften wir uns ein Päckchen nehmen. Wir waren Skifahren, haben Abendwanderungen auf eine Hütte gemacht und diese dann in der Dunkelheit mit dem Rodel bergabwärts beendet. Dabei haben wir Wettrennen gemacht und Schuhsohlen verloren.
Ist das alles heute noch genauso? An der Stelle ein ganz klares Nein. Es ist heute anders. Anders schön und die Faszination ist geblieben. Das familiäre Gefühl auf den Plätzen ist war damals stärker ausgeprägt und einen anderen Platz zu Testen ist gerade über Silvester nahezu unmöglich. Manche Plätze sind über Jahre ausgebucht oder haben Wartelisten, die vermutlich für die nächsten 10 Jahre ausreichen. Wer allerdings flexibel ist und nicht auf einen speziellen Platz möchte, der könnte Glück haben, sofern er im Januar für den kommenden Dezember anfragt. Also Hop Hop an die Recherche und stellt fleißig anfragen.
Kommen wir zu dem Punkt, ob eine andere Art des Winterurlaubes nicht vorteilhafter ist? Alles hat seine Vor- und Nachteile. Wir lieben die Nähe zur Natur. Wir liegen im Wohnmobil und schauen den Schneeflocken beim Tanzen zu. Alles Glitzert und es baut sich eine herrliche Ruhe auf. Draußen werden (sofern Schnee liegt) Schneebars gebaut und abends trifft man sich an der Bar oder der Feuerschalte vor dem Freizeitfahrzeug auf einen Glühwein. Bei einer Wohnung oder einem Hotel fehlt uns persönlich diese Nähe zur Natur, diese Ruhe, dieser Zauber.
Ja, auch wir standen schon an der Piste im Regen oder konnten vor lauter Regenprasseln auf dem Dach nicht schlafen. Aber das verbuchen wir unter „ist so“. In einer Ferienwohnung könnte das Bett auch extrem ungemütlich sein, die Sauberkeit zu wünschen übrig lassen oder draußen eben kein Schnee liegen. Ebenso im Hotel.
Und nun seid ihr an dem Punkt, dass ihr es auch einmal ausprobieren wollt? Das finden wir super cool und möchten Euch gerne auch ein paar Tipps und eine >>> Checkliste <<< mit auf den Weg geben. Gerne möchten wir auf die häufigsten Fragen eingehen:
- Wie macht ihr das mit nasser Kleidung, nassen Schuhen und der Skiausrüstung?
- „Die meisten, wenn nicht sogar alle Wintercampingplätze, die auch Aktivitäten wie Skifahren oder Winterwanderungen bewerben, haben mindestens einen Trockenraum, den ihr nutzen könnt. Manchmal ist der Trockenraum unterteilt in einen Raum für Skizubehör, einen Raum für Kleidung und teilweise sogar einen Raum für die Vorzelttrocknung. Wir nehmen beim Wintercamping immer einen eigenen Wäscheständer (markiert mit unserem Namen) mit und schauen, ob es zulässig ist, diesen im Trockenraum aufzustellen.
- Gibt es eine spezielle Pflichtausstattung?
- Generell würde ich sagen nein. Im Laufe der Zeit haben wir für uns persönlich ein paar Dinge als „Must-Haves“ definiert, das können bei Euch aber definitiv andere Must-Haves sein. Frostschutzmittel und Schlossenteiser sind ein Beispiel für unsere Must Haves. Wir standen bereits einmal beim Wintercamping und bekamen das Deichselschloss nicht mehr geöffnet, da es eingefroren war. Zum Glück hatte damals unser Nachbar ein Enteisungsmittel dabei, denn sonst hätten wir unseren Urlaub unfreiwillig verlängern müssen, weil sich der Wohnwagen nicht ankoppeln lies. Schaut gerne einmal in unsere >>> Checkliste <<<, was Eurer Must-Have sein könnte.
- Brauchen wir ein speziell gedämmtes Freizeitfahrzeug?
- „An der Stelle ein ganz klares Nein. Als ich vor 30 Jahren mit meinen Eltern mit dem Wohnwagen beim Wintercamping war hatte kaum jemand eine XPS Isolierung, ein Winterpaket, eine Abwassertankisolierung, Fußbodentemperierung oder einen Doppelboden. Für eine warmes Gefühl am Boden lässt sich das Fahrzeug mit einem Teppich auslegen und tatsächlich gibt es heutzutage verschiedene Abdeckplanen für die Front oder bei den Wohnmobilen für das Fahrerhaus. Braucht man die um Wintercamping erst einmal auszuprobieren? Nein. Rechnet mit einem höheren Gasverbrauch und nehmt Euch genügend Handtücher für eventuelles Kondenswasser mit, aber ansonsten könnt ihr erst einmal Starten.“
- Habt ihr keine Angst vor dem Kondenswasser?
- Im Wohnmobil in diesem Jahr hatten wir tatsächlich kein Kondenswasser, allerdings kennen wir dies sehr gut aus den Jahren zuvor im Wohnwagen. Angst hatten wir davor nicht. Es bildet sich in der Regel über Nacht nicht so viel Wasser, als dass es runterfließen würde über die Wände auf den Boden. Sind es milde Nächte so lassen wir in den Schlafbereichen die Fenster tatsächlich auf Lüftung stehen und haben dann auch im Wohnwagen kein Kondenswasser gehabt. Am Morgen werden dann einmal kurz alle Camper einer Vitalkur unterzogen und der ganze Wagen wird stoßgelüftet und das eventuelle Kondenswasser wird weggewischt. Ganz wichtig, die Handtücher danach in den Trockenraum bringen, denn sonst bleibt die Feuchtigkeit ja im Wagen ;)“
- Wie hoch ist denn der Gasverbrauch?
- Die Frage lässt sich nicht einfach beantworten. Hier kommt es auf die Außentemperatur, Eure Heizung, Eurer Heizverhalten und die Größe des Fahrzeuges an. Wir hatten bei unseren bisherigen Wintercampingausflügen von -13 Grad Außentemperatur in der Nacht und 4 Grad in der Nacht alles dabei. In dem Winter mit zweistelligen Minusgraden hat eine Flasche ca. 2,5 Tage gehalten (wir haben allerdings nicht nur geheizt, sondern auch gekocht). In diesem eher milden Winter (-7 bis +4 Grad Nachts) sind wir mit etwas weniger als 2 in 8 Tagen ausgekommen. Informiert Euch am besten bei der Buchung, ob ihr auf dem Platz zur Not eine Flaschen austauschen könnt. Tipp -> Solltet ihr Alu Flaschen haben, so fragt explizit danach. Einige Plätze bieten nur einen Tausch von Stahlflaschen an.
- Brauchen wir ein besonderes Wintervorzelt?
- Das kommt ganz auf Eure Wünsche und die Region, die Ihr bereisen wollt an. Beim Wohnmobil haben wir kein gesondertes Vorzelt dabei, weil wir zwischendrin flexibel abfahren wollen vom Platz und uns auch andere Skigebiete anschauen wollen. Beim Wohnwagen sind wir bereits ohne Zelt, als auch mit kleinem Winterzelt (als Schleuse) unterwegs gewesen. Es gibt aber auch viele Camper, die bspw. ihre normalen Luftzelte nutzen. Ein wenig aufpassen muss man in dem Fall auf eine mögliche zu hohe Belastung durch Schnee und auf die Bruchneigung der Fenster(folien) bei hohen Minusgraden.
Habt ihr noch weitere Fragen, dann ab in die Kommentare. Wir werden versuchen alle Fragen im Nachgang noch zu beantworten.